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MARTIN MÜLLER UND DIE WALDBURG-ZEIL KLINIK

Aufgeben ist keine Option

Positiv bleiben in schwierigen Situationen, andere unterstützen und mit gutem Beispiel vorangehen: Martin Müller, langähriger Patient der Waldburg-Zeil Klinik Oberammergau, fasziniert nicht nur mit seiner Lebenseinstellung, sondern auch mit seinen sportlichen Leistungen. 
Martin Müller ist seit Kindesbeinen krank. Er leidet an der chronisch fortschreitenden Autoimmunerkrankung "Morbus Bechterew" mit peripherer Gelenkbeteiligung, einer unheilbaren degenerativen Erkrankung. "Ich bin seit über 48 Jahren betroffen. Mein erster Aufenthalt in einer Rheumaklinik war 1976. Ich stamme ursprünglich aus Aschaffenburg, bin aber 2012 hierhergezogen - jedoch bin ich bereits seit 1994 Patient in der Waldburg-Zeil Klinik Oberammergau", erzählt der sympathische Unterfranke. "Meine Krankheit kommt in Schüben, ein Großteil meines Rückens besteht mittlerweile aus Stäben und Schrauben. 2009 fand meine größte Operation statt, bei der die Wirbelsäule aufgerichtet werden musste. Es hat knapp ein Jahr gedauert, um wieder auf die Beine zu kommen, seitdem bin ich kontinuierlich Patient in Oberammergau."   
  
 

Besi & Friends

  
  
Die Waldburg-Zeil Klinik feierte im letzten Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Sie ist als Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie international bekannt. Die Patienten werden hir vom fachkundigen Personal sowohl ambulant als auch stationär bestens betreut. Wertschätzung wird in der Klinik großgeschrieben - nicht nur den Mitarbeitern gegenüber, welche zum Teil seit Jahrzehnten dort beschäftigt sind, sondern auch bei den Patienten - die dort oft seit Kindesbeinen in Behandlung sind und beeindruckende Fortschritte erzielen können.   
  
Wert auf Martin Müller trifft, dam fällt sofort seine lebensfrohe Art auf. "Ich habe im Leben das Glück gehabt, auch in schwierigen Phasen immer auf Menschen zu treffen, die mich unterstützt haben. Eine meiner wichtigisten Begegnungen war mit Andreas Beseler. Besi ist schwer an Multipler Sklerose erkrankt, aber hat sich dadurch nie entmutigen lassen. Obwohl er kaum laufen kann, ist er über 3.800 km mit dem Rennrad durch Kanada gefahren, um andere Erkrankten Mut und Hoffnung zu machen. Diese Aktion fand Sponsoren und Unterstützer, die für jeden erfahrenen Kilometer einen Geldbetrag spendeten, der für einen guten Zweck weitergespendet wurde. Die "BESI & FRIENDS Stiftung" wurd 2018 gegründet und hat europaweit über 1.200 Menschen, die trotz ihrer Erkrankungen für einen guten Zweck radeln, laufen oder schwimmen."  
  
 

Auf zum Kilimandscharo

  
  
Martin Müller ist selbst wichtig, sich niemals entmutigen zu lassen. "Ich mache sehr viel Sport - rotz meiner Krankheit die verrücktesten Dinge - Laufen und Radeln als Extremsport. Viele werden regungslos, wenn sie ihre Diagnose erfahren, jedoch darf man seine Ziele trotz der Autoimmunerkrankung nicht aufgeben. Mein Lebenstraum war es von Kindesbeinen an, den Kilimandscharo zu besteigen. Ich fand den Berg in Afrika, dessen Spitze schneebedeckt ist, immer faszinierend. 2019 habe ich beschlossen, mich auf die Besteigung vorzubereiten und sie für Besi & Friends durchzuführen.   
  
Die Bergführer und Local Guides waren über meine Situation informiert, um sich darauf einstellen zu können. Meine Vorbereitung dauerte ein Jahr und bestand aus Trail Running, Langstrecken- und Marathonläufen sowie Koordinations- und Krafttraining, damit ich nicht stolpere. Leider habe ich es nicht ganz bis zum Gipfel geschafft. Auf ca. 5.300 Metern Höhe war meine Lunge zu stark eingeschränkt und wir mussten abbrechen, weil ich keine Luft mehr bekommen haben. Nachdem es in Afrika über 4.200 Meter keine Luftrettung mehr gibt, hat die Vernunft gesiegt. Der Guide hat mir beim Abstieg geholfen. Ich bin trotzdem überaus glücklich, so weit gekommen zu sein", strahlt Martin Müller.   
  
 

Rumsitzen geht gar nicht

  
  
Der Sportfanatiker hat beachtliche Erfolge vorzuweisen. In der Schweiz hat er bereits mehrere Viertausendergipfel bestiegen, es beim über 100 km langen "Megamarsch" entlang der Isar bis zum Kilometer 70 geschafft. Er nahm an der "Trail Running Trilogy (Wank, Eckbauer und Kreuzeck an einem Tag) teil sowie an der "Eckbauer Challenge", bei welcher man innerhalb von 30 Tagen so oft wie möglich auf den Eckbauer läuft. "Ich bin 111-mal hoch und runter gelaufen, das waren insgesamt 888 km. Damit habe ich den zweiten Platz erreicht. Mir ist es egal, ob meine Wirbelsäule und die Lunge Kaputt sind - Hauptsache, ich bin dabei. Die Vitalkapazität meiner Lunge ist auf 50% reduziert, dennoch ist Aufgeben die letzte Option. Ich bin austrainiert wie ein Leistungssportler und könnte es mir nicht vorstellen, nur rumzusitzen." Für 2024 plant Martin Müller die Transalp im Rahmen der Touren für "Besi & Friends" zu laufen. Die Idee entstand gemeinsam mit einer seiner Sporttherapeutinnen.   
  
"Ich war schon als Kind sehr sportaffin. Ich habe lange gebraucht, um zu aktzeptieren, dass es bei mir länger dauert - ich kann es nicht schnell, aber ich kann es. Was mir zusätzlich Freude bereitet, ist die eigenständige Organisation meiner Vorhaben - vom Training bis zur Suche nach Sponsoren und Medienpartnern, die mich begleiten.   
  
 

Das eigene Glück schmieden

  
  
Neben dem Extremsport ist Martin Müller Qigong-Lehrer und betreibt Tai-Chi, dadurch hat er eine andere Einstellung zu vielen Dingen. "Es gibt nur Lösungen, keine Probleme. Meine Ausstrahlung führt mich immer zu Menschen, die auch positiv sind. Ich bin an 360 Tagen im Jahr gut gelaunt, denn wenn bei mir etwas schiefläuft, kann niemand etwas dafür. Jeder ist seines Glückes Schmied, Mitleid brauche ich nicht, Mitgefühl darf man haben."   
  
In der Waldburg-Zeil Klinik Oberammergau sind einige Freundschaften entstanden, die das Leben von Martin Müller bereichern: "Man trifft sich gerne mit den Sporttherapeuten und geht z.B. wandern. Wie bei Besi & Friends ist es schön, dass man gemeinsam unterwegs ist - der Gesunde mit dem Kranken. Die Rücksicht aufeinander finde ich so toll. Ich bin noch nie auf Unverständnis gestoßen und muss mich nicht schämen, krank zu sein."  
  
 

Gute Stimmung, gutes Team, gute Arbeit

  
  
Peter Zenker-Koblitz, der seit sechs Jahren als Sporttherapeut in der Klinik arbeitet, trainiert regelmäßig mit Martin Müller und unterstützt ihn je nach Vorhaben.  
"Martin ist sehr leistungsorientiert, aber ein dankbarer Patient, weil er weiß, was er wie erreichen mögchte und woran er scheitert - wir suchen dann gemeinsam nach den Ursachen und versuchen, die Probleme entsprechend zu lösen. In diesem Fall auch sportbezogen, z.B. Bewegunsabläufe für das Langlaufen, Verbesserung der Koordination, Training einzelner Muskelgruppen oder Analyse des Gangbildes. Dank der hervorragenden Voraussetzungen der Klinik können wir - neben der modernen Ausstattung der Räumlichkeiten - die Umgebung perfekt ins Training einbauen. Wir verlegen das Lufttraining in die Natur und sind in den Bergen rundherum unterwegs."  
  
 
Die Waldburg-Zeil Klinik ist für Peter Zenker-Koblitz der ideale Arbeitsplatz. "Ich kann es wärmstens empfehlen. Wir haben hier optimale Arbeitsbedingungen, können häufig an Fortbildungen teilnehmen und erhalten unser Gehalt nach Tarifvertrag, was wiederum viele Vorteile, wie z.B. geregelte Urlaubstage, hat. Unser Team besteht aus ca. 50 Masseuren udn Sporttherapeuten - viele davon sind langjährige Mitarbeiter.   
  
Die Stimmung und die Zusammenarbeit sind super. Es gibt wenig Berührungsängste zwischen Sport-, Ergo- und Physiotherapeuten. Wir besprechen auf dem kleinen Dienstweg, was mit den Patienten gemacht wird und arbeiten Hand in Hand - auch mit den Ärzten. Das ist ein angenehmes, effektives Arbeiten und richtig schön. Wir können offen miteinander sprechen und ebenso bei Operationen dbei sein, um zu sehen, wie es im Patienten aussieht. Abgerundet wird das durch die traumhafte Lage mit Blick ins Graswangtal".   
  
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MARTIN MÜLLER UND DIE WALDBURG-ZEIL KLINIK: Aufgeben ist keine Option  
  
 
Artikel aus: Melange - Ausgabe 24/2022  
  
  
  
 
Veröffentlicht am: 13.12.2022  /  News-Bereich: Neuigkeiten über uns
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